• Wer eine Schraube locker hat …

    … kann noch was drehen!

  • Wer einen Knall hat …

    … ist nicht zu überhören!

  • Wer ein Rad ab hat …

    … kommt zum Innehalten!

  • Eine Macke zu haben …

    … gilt auch als Zeichen von Qualität!

  • Wer nicht richtig tickt …

    … lebt den eigenen Takt!

  • Nicht mehr alle Latten am Zaun …

    … eröffnet Raum für neue Perspektiven!

Antistigma-Kampagne „MiteinAndersSein“

Seit der Gründung von Brücke Flensburg vor 40 Jahren setzen wir uns für den Abbau von Diskriminierung und Stigmatisierung psychisch erkrankter Personen ein. Stigmatisierende Einstellungen gegenüber psychischen Erkrankungen gibt es 2020 immer noch. Diese sind wesentlicher Faktor der Verhinderung des Sich-Öffnens und Hilfeholens bei seelischen Herausforderungen. Ganz konkret heißt das, sie stehen massiv seelischer Gesundheit sowie deren Stärkung, Erhaltung oder Wiedererlangung entgegen.

Um auf eben dies aufmerksam zu machen, problematische Vorurteile aufzunehmen und passendere Alternativen anzubieten, haben wir die Öffentlichkeitskampagne unter dem Motto „MiteinAndersSein“ zusammengestellt.

Mehr über unsere Motivation erfahren

Kooperationspartner*innen

Vielen Dank!

Erfahrungsbericht: „Aber wenn ich die kanalisieren kann, dann ist es eine Energie“

Das [die Stigmatisierung] löst dann in mir so ein Gefühl aus, das sagt, euch werde ich's zeigen. Das löst zwar auch aus, und da kann ich wirklich nur für mich sprechen, die wollen mich nicht, ich bin schlecht oder ich bin nicht gut oder nicht gut genug. Aber es kommt dann bei mir auch hoch, nix da, ihr könnt mich mal. Und das ist ein Antrieb, das ist dann auch eine Wut. Und die Wut ist eine Kraft, zumindest wenn ich die richtig kanalisiere. Natürlich kann ich auch rumschreien – dann isses aber hilflose Wut. Aber wenn ich die kanalisieren kann, dann ist es eine Energie – also das Benzin, sodass ich wieder weiterfahren kann.

Die ganze Geschichte lesen​​​​​​​

Johannes

Erfahrungsbericht: „Zeltlager für Kinder und Jugendliche mit psychischen Erkrankungen?!“

Eine besondere Situation und Erfahrung lies mich 2007 zweifeln, die Möglichkeiten [der Teilnahme an einem Zeltlager] wirklich jedem offen zu halten. Ich erinnere mich an einen Satz, der mir tatsächlich über die Lippen gegangen war.

„Wie verrückt kann man sein, einen 12 jährigen Jungen, der vor ein paar Wochen aus der Kinder- und Jugendpsychiatrie entlassen wurde, in einem Zeltlager anzumelden?!“

Vorweg, heute kann ich sagen, dass ich die Aussage als sehr kritisch ansehe und auch als negatives Beispiel nutze, um aufzuzeigen, dass gerade das, was viele ehrenamtliche Betreuer bieten, mit einer der besten Therapien ist, die es gibt.

Die ganze Geschichte lesen

Tim Petersen, Heilerziehungspfleger, Kinder- und Jugendpsychiatrie Villa Paletti

Erfahrungsbericht: „Der hat rechtliche Betreuung, der darf das nicht!“

Ich arbeite ja auch als ehrenamtlicher, rechtlicher Betreuer. Da geht das sogar noch weiter. Beispiel: Ich habe bei einem Betreuten im Betreuerausweis stehen, dass ich (ausschließlich!) für die finanziellen Angelegenheiten bestellt bin. Der Betreute kommt mit einem offenen Bruch ins Krankenhaus und beantwortet die Frage „Haben sie einen gesetzlichen Betreuer?“ bei der Aufnahme wahrheitsgemäß mit „Ja!“. Schwupps bin ich im System und bekomme einen Anruf mit der Bitte, der OP am Bein zuzustimmen. Ich lehne das natürlich ab und erkläre, dass ich nur für finanzielle Belange zuständig bin und dass der Betreute ein mündiger Bürger ist, der seiner OP selbst zustimmen kann und muss. Ich habe schon mehrfach erlebt, dass in solchen Fällen längere Diskussionen folgen und meine Aussage nicht (einfach) akzeptiert wird.

Das Stigma: „Der hat rechtliche Betreuung, der darf das nicht!“

Die ganze Geschichte lesen​​​​​​​

Jan

Erfahrungsbericht: „Es ist ein langer Prozess, mit sich selbst wieder in Kontakt zu kommen“

Dass die Symptome kein Zeichen für einen Defekt darstellen, sondern ganz im Gegenteil ein wichtiger Hinweis sind, war einer der entscheidendsten Erkenntnisse. Es ist ein langer Prozess, mit sich selbst wieder in Kontakt zu kommen, wenn so viele Jahre einzig und allein die Diagnose im Vordergrund stand. Man verschwindet als Mensch dahinter. Die Zuschreibungen der anderen werden so verinnerlicht, dass man nach einer gewissen Zeit selbst daran glaubt. Jedes Verhalten begründet man mit seiner Erkrankung. Die Erkrankung existiert im Grunde, der Mensch hat sich ihr untergeordnet.

Die ganze Geschichte lesen

Laura Haussmann

Erfahrungsbericht: „Jeder kann etwas dafür tun“

Längerfristig könnte Offenheit aller Seiten Erfolg haben. Stigmatisierungen entstehen durch Unwissenheit und die Angst vor dem Fremden, dem Anderen. Umfassende Aufklärung kann uns Menschen helfen respektvoll und ohne Vorurteile zusammen zu leben.

Jeder kann etwas dafür tun – in jeder Familie, in jedem Freundeskreis und unter Kollegen gibt es Menschen, die Stigmatisierungen ausgesetzt sind – fassen Sie Mut und setzen Sie sich ein – denken Sie daran, man selbst kann in eine ähnliche Situation geraten.

Die ganze Geschichte lesen

Hartmut Haker

Erfahrung teilen

Haben Sie Erfahrungen mit Vorurteilen gegenüber (Menschen mit) psychischen Erkrankungen gemacht und Wünsche zu einem diesbezüglich besseren gesellschaftlichen MiteinAndersSein?

Dann lassen Sie uns gern über das Kontaktformular unten oder unsere E-Mail-Adresse (praevention@bruecke-flensburg.de) teilhaben. Eine anonyme Veröffentlichung Ihres Textes ist möglich. Wir veröffentlichen Einsendungen, die wir vor dem Hintergrund der Kampagne als passend erachten, die zu Diskussionen anregen und damit auch zu einer Verbesserung der Situation beitragen können. Dies kann unserer Ansicht nach nur dann gelingen, wenn auch Kritik respektvoll angebracht wird und Abwertungen von Personen und Institutionen keinen Platz haben. In jedem Falle kommen wir mit Ihnen als Einsender*in dazu gern ins Gespräch.

Unsere Postkarten

Einfach herunterladen und teilen!