Neuigkeit vom 02. Juli 2020

Der 32. ÜberBrückungsfunke

Liebe Leudde,

der Alltag hat, zumindest bei uns, wieder vollkommen Fahrt aufgenommen. Viele Dinge sind nun wieder eine gehörige Portion stressiger. Nichtsdestotrotz drücken wir die Daumen, dass es nicht zu weiteren Einschränkungen kommt. In dieser Ausgabe des „Funke“ geht es um Dinge, die längere Zeit nicht möglich waren. Dinge, die nun wieder gehen. Und um Dinge, die nerven.

 

Dieses schüchterne Funkeln

Nervig, nervig, nervig. Mein Alltag macht mich gerade ganz schön aufbrausend und das Gefühl von Fröhlichkeit und Energie vermisse ich zunehmend. Sicher: Im Vergleich mit anderen Problemlagen sind meine pillepalle, aber was bringt‘s?! Genervt und unausgeglichen bin ich trotzdem. Meine Emotionen zeigen sich von den Verweisen auf Kriegsumstände, Hunger und Armut, mit denen andere Leute leben müssen, wenig beeindruckt.

Woher der Terz? Wie gesagt, besonders belastet fühl ich mich im Vergleich nicht. Obendrein beschäftige ich mich jeden Tag damit, auf was ich achten sollte, dass mein Wohlbefinden nicht in Schieflage kommt. Wie soll ich das vermitteln, wenn es mir selber nicht gelingt?!

Vielleicht ist es Zeit, auf die Dinge, die ich „predige“, selber stärker zu hören und diese für mich anzunehmen: Die Tage als Möglichkeiten zu sehen, an denen ich – einfach – leben kann. Auch wenn das heißt, dass es anstrengend, beschwerlich, unverständlich, aufregend, verletzend, langweilig und auf so viele andere Arten unangenehm werden kann und wird. Ich werde einen Umgang damit finden.

Mhm, okay. Wie aus dem Lehrbuch! Wissen tue ich’s schon mal, jetzt muss ich’s nur noch fühlen.

Und überhaupt: Warum entgleiten mir die schönen Sachen, die ich erlebe, so schnell über das Anstrengende? Was ist mit den tollen Kaffeetrinken am Hafen – ohne Mundschutz und Angst? Was ist mit den Tagestouren in Dänemark, die jetzt wieder möglich sind? Was ist mit den verregneten Nachmittagen im Kino bei Cola und Colorado-Mischung?

Warum sind die so schüchtern? Warum lassen die sich so leicht wegdrängen?

Wie wunderbar - die Wissenschaft weiß es.

Und in der vorletzten Ausgabe des Funke hatten wir es auch noch geschrieben - der Negativitätsbias (https://lexikon.stangl.eu/23062/negativity-bias-negativitaetsbias/). Negative Emotionen werden intensiver wahrgenommen und sind obendrein - evolutionär gesehen - überlebenswichtiger.

 

Nun weiß ich davon, doch wie kann ich damit umgehen? Vielleicht Bohnen in die Hosentaschen (vgl. Überbrückungsfunke Nr. 7). Oder wieder mehr Musik hören (vgl. „Funke“ Nr. 23). Die großen Lieder über Herausforderungen - Rainald Grebe (https://cutt.ly/2i3T521) oder The Shins (https://cutt.ly/gi3THAT)!  

Und – das kommt von dem „Wissenschaftler“ Mark Twain - jedem Tag eine faire Chance zu geben, der schönste meines Lebens zu werden.

Besser.

 

Wir wünschen euch gute Tage und viel Gesundheit.

 

Bis bald, Bente und Roger

Präventionsteam der Brücke Flensburg

 

Zum Ausdrucken und Weiterreichen findet ihr den ÜberBrückungsfunken HIER.

Wer uns eine Email an praevention@bruecke-flensburg schickt, kann den ÜberBrückungsfunken auch regelmäßig von uns zugesandt bekommen + verpasst keine Ausgabe!

Alle Ausgaben zum Nachlesen HIER.

Flensburger Wochen der Seelischen Gesundheit

Auch in diesem Jahr organisieren das Präventionsprojekt der Brücke Flensburg und die Gesundheitsplanung der Stadt Flensburg gemeinsam mit vielen Kooperationspartner*innen die Flensburger Wochen der Seelischen Gesundheit.

Wir wünschen euch viel Freude beim Stöbern im Programm und hoffen, es ist für jede/n etwas dabei!

Bitte beachtet: Viele Veranstaltungen sind kostenfrei, erfordern aber dennoch eine Anmeldung.

Wir freuen uns auf Sie und euch!

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Der 67. BrückeFunke

Liebe Leute,

Und zack, hat uns die dunkle Jahreszeit wieder voll im Griff. Also mehr Zeit zum Lesen und Zeit für eine neue Portion Positive Psychologie: Heute schreiben wir über das Thema Resilienz. Und wer wäre da ein besseres einleitendes Beispiel als Pippi Langstrumpf? Sie ist wohl eines der berühmtesten Beispiele für ein resilientes Kind: Sie wohnt ganz allein mit ihren Haustieren in einer riesigen Villa, ihr Vater ist irgendwo in der Südsee unterwegs, ihre Mutter verstorben – ganz schön viele große Herausforderungen für ihre jungen zehn Jahre. Und trotzdem strotzt sie nur so vor Optimismus, macht ihren Nachbarskindern Mut und hat jede Menge Selbstvertrauen: „Der Sturm wird stärker. Ich auch.“ Wie macht Pippi das? Oder anders gesagt: Was genau ist eigentlich Resilienz? Dieser Frage möchten wir mit der heutigen Ausgabe auf den Grund gehen.

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